Vinylchlorid
Gestern (21.01.2020) und heute (22.02.2020) berichteten die Medien über die Belastung von Fischen in den Fleeten. Wir fassen uns zur Verfügung gestellte Berichte nachstehend zusammen:
Die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz hat die Analyseergebnisse zusammengefasst wie folgt bewertet:
„Vinylchloriod ist in der aktuellen Chemikaliengesetzgebung als krebserregend eingestuft. Das Risiko für die Krebsentwicklung hängt von der Dosis ab und die Dosis berechnet sich aus dem Verhältnis von Verzehrmenge und Körpergewicht der Person. Alle folgenden Aussagen gelten für das angestrebte Vinylchlorid-bedingte zusätzliche Risiko von eins zu einer Million.
Rückwirkende Betrachtung (Verzehr in den letzten Jahren):
Bei Verzehr von durchschnittlich 1 – 2 Portionen (300 g) je Woche für eine 65 kg schwere Person kann die bisherige Belastung durch den Konsum dieser Fische als gering eingeschätzt werden, sofern zukünftig keine weiteren Fische mit dieser Vinylchlorid-Belastung konsumiert werden.
Zukünftige Betrachtung:
Diese Fische sind nur begrenzt für einen dauerhaften Konsum geeignet. Bei einem lebenslangen Konsum dieser Fische sollte ein 65 kg schwerer Erwachsener maximal 8 Fischportionen (je 200 Gramm) im Jahr essen.
Aus Vorsorgegründen sollten Kleinkinder (bis 2 Jahre) keinen Fischaus diesem Fleeten verzehren und größerer Kinder ab 20 kg Körpergewicht nur insgesamt 500 g dieses Fisches im Jahr. Mit zunehmendem Körpergewicht kann proportional mehr Fisch verzehrt werden. Die derzeitige Datenlage lässt keine besondere Empfindlichkeit von Schwangeren erwarten.“
Die Behörde für Umwelt und Energie (BUE) ergänzt:
„Fazit: Die bisherige Belastung durch den Konsum des Fischfilets wird durch die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz als gering eingeschätzt. Künftig sollte der Verzehr der Fische aus den Fleeten reduziert werden, bis die Vinylchlorid-Konzentration in den Fleeten zurückgegangen sind……
…. Im Bereich des Nettelnburger Landweges wird zu diesem Zweck im Frühjahr eine Anlage zur biologischen Sanierung eingerichtet. Die Anlage besteht aus einer Reihe von Grundwassermessstellen (Injektionsbrunnen, Steuerungsmessstellen, Überwachungsmessstellen). Durch den unterstützten mikrobiologischen Schadstoffabbau in das Fleet zunächst reduziert und letztendlich ganz unterbunden. Die Sanierungsdauer wird auf 20 Jahre geschätzt.“
Eine Zusammenfassung seitens der BUE finden Sie unter nachstehendem Link: Fischanalyse Allermöhe Presseinformation
Der Angelverein Bergedorf-West/Allermöhe unterstützt die Bemühungen der Behörden als auch der Hauni Maschinenbau GmbH.
Wir arbeiten zur Zeit an den Möglichkeiten und einer Finanzierungsmöglichkeit zu mindestens einer weiteren Untersuchungsstelle, um somit in Erfahrung bringen zu können, wie es mit den Fischbelastungen in dem übrigen Fleetsystem aussieht. Anzumerken ist, dass die untersuchten Fische aus einer Strecke von weniger als 500 Meter des Fleetsystems stammten. Das gesamte Fleetsystem hat immerhin eine Länge von über 20 Kilometern.
Wir sind zu diesem Thema auch mit 2 Fischereibiologen im Gespräch, die wir mit ihrer Fachkompetenz an unsere Seite haben.
Wir werden weiterhin auf unserer Homepage zu diesem Thema berichten.
Angelverein Bergedorf-West/Allermöhe e. V.
22. Januar 2020